Treffen mit UN Working Group

Das Forschungszentrum RaT hat einerseits die Aufgabe, wissenschaftlichen Austausch im Bereich der Religionsforschung zu ermöglichen, und sieht es andererseits auch als seine Aufgabe, daraus Folgerungen zu ziehen, welche als Expertise in gesellschaftliche und politische Diskurse eingetragen werden können. So freut es uns sehr, dass es am Freitag, dem 22. Juni 2018, ein Treffen von Mitgliedern des Forschungszentrums mit der UN Working Group on the Use of Mercenaries gab. Es handelt sich dabei um eine Gruppe aus Expertinnen und Experten, die regelmäßig Berichte an das Human Rigths Council und an andere UNO-Gremien sowie an die entsprechenden Länder sendet. Diese Gruppe hat einen speziellen Fokus auf söldnerartige Aktivitäten und Organisationen, worunter auch private Sicherheitsfirmen fallen, die immer wieder traditionell staatliche Aufgaben übernehmen. Ebenso ist das mit religiösem Fundamentalismus verknüpfte Phänomen der Foreign Fighters von Interesse für die UNO-Expertinnen und Experten. Nicht zuletzt beschäftigt sich die Gruppe aber auch mit Fragen der Wahrung der Menschenrechte im Allgemeinen.

RaT-Mitglied Astrid Mattes, die an der Akademie der Wissenschaften (ÖAW) im Bereich der Migrationsforschung tätig ist, organisierte das Treffen und lud verschiedene Expertinnen und Experten als Gesprächspartner der UN Working Group ein. Die RaT-Mitglieder Rüdiger Lohlker und Karsten Lehmann (KPH Wien) sowie Amin Elfeshawi (PH Linz) konnten Rede und Antwort stehen bezüglich Fragen zu De-/Radikalisierung und Fundamentalismus im Hinblick auf die Situation in Österreich, wobei die Thematik der Religion eine wichtige Rolle spielte. Ivan Josipovic (ÖAW) und Cornelia Reiter (WU Wien) konnten von ihren Forschungen zum Anhaltezentrum Vordernberg, das gemeinsam von staatlichen Stellen und einer privaten Sicherheitsorganisation geführt und betreut wird, berichten. Durch die Diskussion führte Astrid Mattes.