Forschungsprojekt "Friedrich Hölderlin und seine Rezeption"
In diesem Forschungsprojekt versucht Jakob Deibl zwei Tendenzen im Werk des Dichters Friedrich Hölderlin nachzuzeichnen: Einerseits ein Zerbrechen sämtlicher leitender Vorstellungen, welche über lange Zeiträume das Gedächtnis wie die projektive Imaginationskraft Europas bedeutet hatten, und andererseits den Versuch, einer angesichts dieses Verlustes drohenden Sprachlosigkeit zu widerstehen. Es stellt sich die Frage, ob die enorme Rezeption Hölderlins, die 1914 nach einem Jahrhundert beinahe völligen Vergessens des Dichters quer durch Europa einsetzte, genau mit jener Spannung von Verlust und Eröffnung neuer sprachlicher Horizonte im Werk Hölderlins in Zusammenhang gebracht werden kann, insofern als sie eine Signatur der Zeit zu versprachlichen hilft.