African Day

„Theologie und Afrika“, so lautet der Titel der auf Afrika fokussierten Veranstaltung, die am Samstag, den 2. Februar, im Wiener Dominikanerkloster vom Fachbereich Theologische Grundlagenforschung unter der Leitung von Kurt Appel stattfand. Diplomanden und Dissertanten, die aus verschiedenen Ländern Afrikas stammen, präsentierten und diskutierten ihre aktuellen Arbeiten.


Im Zentrum standen Themen, die mit der Möglichkeit von Frieden und Versöhnung zu tun haben. Dies hängt damit zusammen, dass viele Länder Afrikas mit wiederkehrenden Bruderkriegen und Völkermorden konfrontiert werden. Dazu fügt sich als weiteres Problem, dass die Kolonialisierung und die damit einhergehende Missionierung eine Zerstörung der religiösen und kulturellen Traditionen verursachten. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, ob ein Rückgriff auf die traditionellen afrikanischen religiösen und kulturellen Praktiken überhaupt möglich ist. Grundlegend ist das Thema der Versöhnung, das auch im Fokus der theologischen Auseinandersetzung mit dieser Problematik steht.


Zu nennen ist auch das fundamentaltheologische Verständnis der Ökologie, ausgehend von der Enzyklika „Laudato Sì“. In diesem Kontext wird eine pädagogisch angeleitete Bewusstseins- und Verantwortungserziehung zur Bewahrung der Ökologie für dringend gehalten. Gleichermaßen gilt es, Probleme der sozialen Verteilungsgerechtigkeit und der Beziehung zwischen den Geschlechtern und in Familien zu berücksichtigen.
Ferner tauchte auch die Frage auf, ob man von der „afrikanischen Theologie“ überhaupt sprechen kann, da es innerhalb des riesigen Kontinents Afrika viele Unterschiede zwischen kulturellen und religiösen Traditionen gibt.


Im Ausklang dieser anregenden Diskussionen wurde ausdrücklich der Wunsch geäußert, weitere Räume zu schaffen, um diesen Diskurs fortzusetzen und die Theologie im Kontext Afrikas zu fördern. Es zeigte sich, dass dies auch für die Entwicklung der Theologie in Europa fruchtbar sein könnte.


Sylvère Buzingo