Selbstvernichtung als Selbstverwirklichung: Interreligiöse Perspektiven
Selbstvernichtung als Selbstverwirklichung: Interreligiöse Perspektiven
Wann: 03.-04. November 2023
Wo: Universität Wien; Sitzungssaal des Dekanats der Katholisch-Theologischen Fakultät; Universitätsring 1, 1010 Wien, 2. Stock rechts, Stiege 8.
Alle großen religiösen Traditionen kennen das Phänomen der Selbstvernichtung als Aufhebung des Individualbewusstseins in die unterschiedlich ausgedeutete Absolutheit. Dabei reicht das Spektrum von traditionsspezifischen Varianten transzendentaler Selbstvernichtung, bei denen sich das individuelle Begriffsdenken im Andenken an das unbestimmbare Absolute im Sinne einer docta ignorantia denkend selbst vernichtet, über psycho-spirituelle Techniken mentaler Selbstvernichtung, die auf die restlose Unterdrückung aller kognitiven, affektiven und voluntativen Vermögen des Menschen zielen, bis zu konkreten religionshistorischen Beispielen faktischer Selbstvernichtung, in denen dem ekstatischen Erfassen des Absoluten der physische Tod korrespondiert. Da sich jede ernstzunehmende Diskussion religionsphilosophischer und theologischer Fragen unter den Bedingungen einer unhintergehbaren Globalisierung nur noch auf der systematischen Grundlage einer kultur- und religionsübergreifenden Reflexion sinnvoll und zeitgemäß vollziehen kann, findet die Tagung als multilaterales Kolloquium statt. Beiträge aus allen großen religiösen Traditionen liefern dabei die religionshistorische Grundlage, um das traditionsüberschreitende Phänomen in seinen metaphysischen, erkenntnistheoretischen, existenziellen und ethischen Implikationen im Sinn einer interkulturellen Religionsphilosophie und interreligiösen Theologie umfassend zur Anzeige zu bringen.
Koordination: Dr. Fabian Völker: Institut für Interkulturelle Religionsphilosophie (Wien) (voelkerf83@univie.ac.at).
Veranstalter: Institut für Interkulturelle Religionsphilosophie (Universität Wien) und Zentrum für Islamische Theologie (Universität Münster) in Kooperation mit RaT (Research Centre "Religion and Transformation in Contemporary Society") und der APIG (Archivbibliothek für Post-Neukantianismus und kritischen Idealismus der Gegenwart, https://apig.hypotheses.org/).
Vorträge: Max Rohstock (Neuplatonismus), Frederek Musall (Judentum), Marco Antonio Sorace (Christentum), Raid Al-Daghistani (Islam), Silvia Schwarz Linder (Hinduismus), Sebastjan Vörös (Buddhismus), Claire Maes (Jainismus), Friederike Assandri (Daoismus), and Fabian Völker (Religionsphilosophie).
Das detaillierte Programm finden Sie hier.
Konferenzsprachen: Deutsch und Englisch (keine Simultanübersetzung).