Rückblick

Poetikdozenten

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  • Barbara Honigmann

    BARBARA HONIGMANN

    Kafka und Proust
    Schriftsteller sein, Jude sein

    Poetikvorlesung am 21. Jänner 2020, 18.30 Uhr

    "... Was ist, was wäre eigentlich, gibt es eine jüdische Literatur? ... Es gab sowohl im Leben von Proust als auch von Kafka starke Momente der Versuchung, sich sozusagen in Wort und Tat zu engagieren, der sie jeweils auch für kurze Zeit nachgaben, im Engagement des Dreyfusards, im Engagement für eine jüdische Erneuerung, für den Zionismus – beide jedoch entschlossen sich ganz anders. Sie entschlossen sich für die lange, langsame Suche nach der Gestalt, der sie ihrer einmal erkannten Wahrheit der Welt geben könnten..."

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  • Maja Haderlap

    MAJA HADERLAP

    Das Ich im Wir

    Poetikvorlesung am 19. November 2019, 18.30 Uhr

    "... Um zu behaupten, dass ich als Schriftstellerin ein erkennbares Ich, eine öffentlich wahrnehmbare Gestalt habe, braucht es etwas Wagemut, weil diese Behauptung, wenn man sie selbst trifft, einige Fallen birgt. Ich habe lange überlegt und nehme für die Zeit meines Vortrags die vielen kleinen Wenn und Aber, die aufblitzen, in Kauf. Vielleicht müsste man sowieso jeden Satz mit einem kleinen Fragezeichen versehen, dann käme man der Wahrheit etwas näher. Das Nachdenken über die Poetik des eigenen Schreibens ist eine diffizile Angelegenheit und entzieht sich meist der distanzierten Betrachtung. Aber gut, belassen wir es dabei..."

  • Uwe Kolbe

    UWE KOLBE

    Das vermisste Antlitz
    Fragen an das zeitgenössische deutschsprachige Gedicht

    Poetikvorlesung am 9. April 2019, 18.30 Uhr

    "... Die Vorgeschichte handelt von der zwiefachen Sehnsucht, die zur Entstehung des Gedichts führt. Die erste Sehnsucht will hinaus auf das Sprechen-als-Schreiben. Sie treibt zur aktiven Suche nach dem wirklich eigenen Ausdruck, und zwar nicht nach irgendeinem, sondern nach dem passenden, aber wozu passenden?, nach dem aussagekräftigen Wort, aber was genau sagend?, nach der Form der Zeile, des Gedichts, aber nach welcher unter den möglichen, die schon waren, von denen du schon weißt oder von denen du noch erfahren wirst?, nach welcher Form unter den möglichen, die noch nie waren und von denen im Fall des Gelingens eine von dir bestehen könnte?, nach der Lösung des Problems, aber welches Problems, ach wenn, wer das Gedicht schreibt, es nur wüsste? eines künstlerischen Problems?..."

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  • Barbara Frischmuth

    Zeit - Gott - Schreiben

    Einführung: Jan-Heiner Tück

    12.6.2018

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    Dem weiten Feld von Literatur und Religion solle sich diese Vorlesung laut Einladung widmen. Dabei gehe es im weitesten Sinn darum, den dunklen „Zwischenraum“ zu beleuchten, der sich zwischen Dichtung und Glauben auftue, und welche religiöse Problemstellungen in der Gegenwartsliteratur eine Rolle spielten. Eine Frage, die für mich relativ leicht zu beantworten ist, insofern, als ich mich seit meiner Studienzeit für die Gottesvorstellungen und Glaubenspraktiken anderer Kulturen, dem Fach Orientalistik geschuldet, vor allem den Gesellschaften des Nahen Ostens, die zu einem Großteil Muslime sind, beschäftigt habe. Wobei in der islamischen Kultur Dichtung und Glaube noch etwas stärker von einander durchdrungen sind als in der westlichen Geistesgeschichte. Mir ging es vor allem darum, zu verstehen, den historischen aber auch den religionsgeschichtlichen Hintergrund zu erfassen, um seine Spuren selbst in der Gegenwartsliteratur identifizieren zu können. Und das in einem ständigen Vergleich mit der Kultur, in der ich aufgewachsen bin. Aber das allein genügte nicht. Es war notwendig, einerseits weit vor die monotheistischen Religionsgründungen zurückzugehen, sozusagen zu deren Vorgeschichte, um zu verstehen, was Religion bedeutet, und andererseits auch die Neben- und Begleitströme, besser gesagt, die Religionsauffassungen der Mystiker weltweit oder die heterodoxen der Gnostiker miteinzubeziehen. Je mehr man sich darin vertieft, desto geringer erscheint die Hoffnung, all das zusammenfassen zu können. Aller Verwirrungen zum Trotz, war mir bald klar, welche Hauptrolle die Sprache dabei spielt. Die heilige, als sogenannte Hochtonsprache ebenso wie die profane, ambivalente und polylinguale, also Mythos und Logos. Literarisch und bildnerisch belegt durch die beiden Zitate „A rose is a rose is a rose ...“ und „Ceci n’est pas un pipe“.

  • Ilija Trojanow

    Ist die Vielfalt der Religionen ein Gottesbeweis?

    Einführung: Jan-Heiner Tück

    22.5.2018

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    "Die Einladung, eine Poetikvorlesung über Religion zu halten, erscheint mir als Einladung, über Gott und die Welt zu reden. Daran kann man bekanntlich nur scheitern. Sei es, weil es nichts zu sagen gibt, sei es, weil man nicht zum Ende kommt. „Was jenseits des menschlichen Wortes liegt, spricht von Gott“, hat George Steiner einmal mit irdischer Eleganz formuliert. Diese Überzeugung teilt er mit brahmanischen Priestern aus vedischer Zeit, die in Exerzitien namens Brahmodya die Grenzen der Sprache so weit ausloteten, bis ein Schweigen eintrat, in dem nicht nur die Mängel der menschlichen Kommunikation sichtbar wurden, sondern auch die Realität des Göttlichen..."

  • Hartmut Lange

    Kunst und Religion - Ziehkinder der Vorstellungswelt

    Einführung: Jan-Heiner Tück

    17.4.2018

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  • Marion Poschmann

    Figuren des Unaussprechlichen

    Einführung: Jan-Heiner Tück

    16.1.2018

    Die Berliner Autorin Marion Poschmann, die kürzlich auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis hoch gehandelt wurde, ist im Feld der Lyrik und der Prosa gleichermaßen zuhause. Ihr jüngster Roman „Die Kieferninseln“ erregte weithin Aufsehen. Geheimnis, Rätsel und Mysterium haben ihren Ort in der Literatur wie in den Religionen. Nicht selten geht es hier um etwas, das nicht in Begriffen faßbar, nicht einfach sagbar, also „aussprechlich“ wäre. Die 1969 in Essen geborene und heute in Berlin lebende Schriftstellerin Marion Poschmann näherte sich in ihrer Wiener Poetikvorlesung diesem „Unaussprechlichen“ und seinen literarischen Figurationen nähern.

    Poschmann: "Über das Unaussprechliche sprechen zu wollen, wie ich es mir hier vorgenommen habe, ist eine unlösbare Aufgabe, ja ein von vornherein sinnloses Unterfangen. Dennoch tun Schriftsteller im Grunde nichts anderes; logische Widersprüche zu ignorieren und gerade das in Worte fassen zu wollen, was sich in Worten nicht fassen läßt – das ist gewissermaßen ihr Kerngeschäft. [...]

    Eine der auffälligsten Gemeinsamkeiten von Literatur und Religion ist das unablässige Bemühen darum, dem Namenlosen einen Namen zu geben, das Unaussprechliche entgegen aller Unmöglichkeit dennoch auszusprechen. [...]"

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  • Andreas Maier

    Und Gott fiel die Leiter herab

    (Versuch über eine persönliche Sprachgenese)

    21.11.2017

    Einführung: Jan-Heiner Tück

    Der deutsche Schriftsteller Andreas Maier setzte am 21. November die Reihe der Wiener Poetikvorlesungen fort. Maier, der in seinem Großprojekt „Ortsumgehung“ die untergegangene Welt seiner Heimat wieder auferstehen lässt, gehört zu den bekannten deutschsprachigen Autoren der Gegenwart. Immer wieder kommt er in seinen Büchern auf den „lieben Gott“ als literarische Kommunikationsfigur zurück. Sein Vortrag entfaltete seine „persönliche Sprachgenese“ im Umgang mit dem Wort "Gott".

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  • Michael Köhlmeier

    Satan und Madonna. Ein Plot

    (Die Nähe von Gut und Böse in den Märchen "Das Mädchen ohne Hände" und "Marienkind")

     

    24.10.2017

    Einführung: Tobias Mayer

    Köhlmeier: "[...] In Das Mädchen ohne Hände sind es die silbernen Handprothesen, in Marienkind ist es der goldene Finger, der das Mädchen verrät, nachdem sie die verbotene dreizehnte Tür geöffnet hat. Dabei stellen wir etwas Verblüffendes fest: Weder die silbernen Hände noch der goldene Finger sind für die Handlung notwendig. Beides sind Bilder, die wie in einem Traum vor uns stehen, man möchte sagen, nackt, in einem Zustand vor den Worten, ja, in einem Zustand vor den Gedanken, bevor die Koordinaten Gut und Böse aufgespannt wurden, in einem Zustand vor der Moral.

    In vielen Märchen und auch in Mythen begegnen wir solchen Bildern, die sich zwar mehr oder weniger in die Handlung einfügen, die aber weder für die Handlung noch zur Charakterisierung einer Person notwendig sind. [...]"

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  • Thomas Hürlimann 2017

    Symposium zum literarischen Werk von Thomas Hürlimann

    1.-2.6.2017, Universität Wien
    Dekanatssaal der Katholisch-Theologischen Fakultät
    Hauptgebäude (Stiege 8)

    u.A.w.g.: dogmatik@univie.ac.at

    PROGRAMM (pdf)

    Thomas Hürlimann, Das Kreuz in der modernen Literatur (4 Vorlesungen)

    Mai 2017 - VIDEOS

  • Felicitas Hoppe

    Und schrieb in den Sand... Mündlichkeit und Schriftlichkeit in Religion und Literatur

    Einführung: Jan-Heiner Tück

    17.1.2017

    Unter dem Titel „Und schrieb in den Sand …“ ging die Berliner Autorin Felicitas Hoppe am 17. Jänner 2017 in einer Poetikvorlesung dem Verhältnis von Mündlichem und Schriftlichem in Literatur und Religion nach. Hoppes Bücher kreisen immer wieder um das „Geheimnis der Identität“ und die „Wahrheit“ der Fiktion.

    Felicitas Hoppe schreibt seit 1996 Romane und Erzählungen und wurde 2012 mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet. Im selben Jahr erschien ihr vielbeachteter Roman „Hoppe“ (S.Fischer), zuvor ihr Roman über die Jungfrau von Orleans: „Johanna“ (2006). Bereits mehrfach nahm die Autorin Poetikdozenturen und Gastprofessuren wahr: Auch in ihren Augsburger Vorlesungen „Sieben Schätze“ (2009) widmete sie sich religiösen Fragen. In Wien stellte sie mit dem Titel eine Szene aus dem Johannes-Evangelium ins Zentrum: Alle zeigen mit dem Finger auf die ertappte Ehebrecherin, nur einer schreibt in den Sand …

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  • Christian Lehnert

    Teilchen. Cherubinische Spuren. Einer Erkundung poetischer und religiöser Sprache

    Einführung: Jan-Heiner Tück

    22.11.2016

    Christian Lehnert führt als Dichter, Essayist und Theologe eine „Doppelexistenz“. Religiöser Ausdruck und poetische Kraft sind bei ihm untrennbar, beide „bewegen sich an den Rändern der Sprache, dort, wo die Worte noch nicht beständig sind und ins Ungesagte gleiten.

    Sein Vortrag Teilchen. Cherubinische Spuren hatte das Ziel, „Elementarteilchen“, kleinste Bestandteile religiöser und poetischer Rede freizulegen. Ein Versuch, der – so Lehnert – scheitern musste. Daher verwies Lehnert abschließend auf ein Hoffnungswort Luthers, in dem es heißt, dass „Empfangen und Tun, Lauschen und Sprechen … auch für den Menschen einst in der Ewigkeit wieder in eins fallen“ und Menschen selbst „wieder zu Worten in Gottes Mund werden“.

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  • Alois Brandstetter

    Geistiges, Geistliches, Schöngeistiges. Gedanken eines praktizierenden Schriftstellers über Literatur und Religion

    Einführung: Jan-Heiner Tück

    25.10.2016

    Am 25. Oktober 2016 hat der in Klagenfurt lebende und aus Oberösterreich stammende Schriftsteller und Sprachwissenschaftler Alois Brandstetter (geb. 1938) eine Poetikvorlesung über „Literatur und Religion“ an der Uni Wien gehalten. Der Romancier, der durch „Zu Lasten der Briefträger“ berühmt geworden war, und dessen jüngster Roman „Aluigis Abbild“ (Residenz, Wien 2016) sich dem Maler Peter Paul Rubens widmet, verarbeitet in seinem Werk immer wieder religiöse Fragen und Motive. Seine Poetikvorlesung untersuchte vielfältige, zwischen Literatur und Religion gespannte Verbindungen und bot damit ein buntes Panorama der von Brandstetter verarbeiteten theologischen Spuren.

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  • Nora Gomringer

    Man sieht's. Der Gott zwischen den Zeilen der Nora G.

    Einführung: Tobias Mayer

    16.6.2016

    Nora Gomringer:

    "Wo und Wer ist er also, der Gott zwischen den Zeilen der Nora G.?

    Gott! Huch! Da steht er ja. Mitten auf der Zeile.

    Aber sehen wir nach! Im Schriftlichen! Es zieht mich zum Text, hat es stets. All mein Sprechen kommt aus dem schriftlich niedergelegten Wort. Im Anfang war das Wort. Kann es magischer, einleuchtender zugehen für einen Dichter? Nach der Prä-Schöpfungsstille, die Noch-nicht-Welt in flirrender Nicht-Erwartung, eine erste Stille, die keine Schweigepause war zwischen zwei Wörtern, sondern die immense erste Stille vor dem allerersten Vernehmen. Wie muss sich das Wort symphonisch von unendlichem Ausmaß ausgenommen haben! Vielleicht ist’s gut, dass wir weder diese Stille noch dieses erste Vernehmen kennen, nur ahnen mögen. Und stellen Sie sich vor… die große Enttäuschung, wenn’s dann ein ganz beiläufiges Wort gewesen wäre. 'Steuer' oder 'Nichts' kommen mir in den Sinn. Was ich mir wünschte – dürfte man so etwas wünschen – wäre das 'Du' als erstes Wort. Die Erhebung durch Ernennung. [...]"

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  • Thomas Hürlimann 2016

    Der Club der Atheisten. Erfahrungen eines Klosterschülers

    Einführung: Jan-Heiner Tück

    31.5.2016

     

    Thomas Hürlimann über Krisen und Chancen des Christentums.

    Das literarische Werk des Schweizer Schriftstellers Thomas Hürlimann streift viele Welten. Bei seiner Vorlesung im Rahmen der Wiener Poetik-Dozentur „Literatur und Religion“ spielte eine Welt eine besondere Rolle, die von Klostermauern umringt war, die zwischen drinnen und draußen eine scharfe Grenze zogen. Dafür ragten die beiden Türme der Stiftskirche Einsiedeln hoch in den Himmel hinein und erinnerten daran, dass die Horizontale nicht alles ist. Die Welt des jungen Thomas Hürlimann kannte die Vertikale. Die Glocken im Turm gaben das Zeitmaß an, eine andere Zeit, die dem Gotteslob morgens, mittags und abends Raum gab. Laudes, Angelus, Vesper waren die Namen dafür. Die Wiederkehr des stets Gleichen sollte einen „Vorschein der Ewigkeit“ erfahrbar machen. Doch in dieser Zeit ist der Schüler Thomas Hürlimann auch Mitglied im „Club der Atheisten“ geworden.

    Später ging Hürlimann nach Westberlin und studierte dort Philosophie an der Freien Universität. Als wacher Chronist der Ereignisse nahm er Verschiebungen wahr: „Religion existierte hier nur noch als vergleichende Religionswissenschaft, Philosophie nur noch als Gesellschaftswissenschaft – Gott, Metaphysik, Transzendenz: lauter alte Hüte.“ Der Student Hürlimann empfand bei allem jugendlichen Aufbruch dieser Jahre kein wirkliches Glück – und war ehrlich genug, sich dies einzugestehen. Das „Heimweh nach den verlorenen Ober- und Überwelten“ trieb ihn um, seine „metaphysischen Antennen zappelten ins Leere“. In der Erfahrung der Liebe, der „angewandten Unendlichkeit“ (Jean Paul), glaubte er das Religiöse neu zu streifen. Aber das Absolute blieb ihm unerreichbar und sank in den Hintergrund zurück. Die Sehnsucht aber blieb.

    Was Hürlimann biographisch erfahren hat: einen doppelten Riss, der ihn zunächst zum Glauben seiner Vorfahren, dann aber auch zur vollmundigen Gottesbestreitung der Atheisten auf Distanz gehen ließ, das glaubt er auch in der Gesellschaft als Ganzer wahrzunehmen. Das Verhältnis zur religiösen Überlieferung habe deutliche Risse bekommen – eine Erosion, die er durch Plutarchs Wort „Der große Pan ist tot“ verdeutlichte.

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  • Sibylle Lewitscharoff

    Mit Dante über Dante hinaus. Zum Verhältnis zwischen Literatur und Religion

    Einführung: Jan-Heiner Tück

    19.4.2016

     

    Beim Auftakt der neu eingerichteten Wiener Poetikdozentur für Literatur und Religion an der katholisch-theologischen Fakultät widmete sich die Büchnerpreisträgerin dem Sprachklang der deutschen Übersetzungen der „Göttlichen Komödie“ von Dante Alighieri. Sibylle Lewitscharoff ließ in ihrer Vorlesung die Gesänge jener „Jenseitsreise“ selber klangvoll zu Wort kommen. Sie ging nicht nur auf solche Übersetzungen des Langgedichts ein, die die Sprachmelodie und den Rhythmus des Originals elegant imitieren, sie wies auch auf solche hin, die völlig eigene Wege gehen, um die poetische Kraft Dantes in ein neues Gewand zu kleiden. Mit virtuoser Lautmalerei haben sie vielfach die Szenen des berühmten Werks koloriert und sich dabei durchaus auch der „Schmutzfinkhaftigkeit“ des Deutschen bedient. Die Dante-Rezitation war in dieser Vorlesung jedenfalls wichtiger als die Interpretation, die ästhetische Unergründlichkeit hatte Vorrang vor verstehender Durchdringung. Dem Dilemma, dass jede Übersetzung immer einen Verrat am Original begehe, zollte Sibylle Lewitscharoff bewusst keinen Tribut. Gerade die schöpferische Freiheit der Übertragungen ehre am meisten das Original. Auch das darf man als Leistung und „poetischen Freiheitsgewinn“ der Dichtung Dantes verbuchen.

    Bericht über die Auftaktveranstaltung mit Sibylle Lewitscharoff (Tobias Mayer)

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